DFA Forschungsprojekt: Fahrerassistenzsysteme in der Fahrausbildung

Artikel aus Newsletter Ausgabe 13, April 2013

Für die zukünftige „Integrale Sicherheit“ moderner Pkw, also die Verbindung von aktiver und passiver Sicherheit, stellen Fahrerassistenzsysteme (FAS) eine unverzichtbare Grundlage dar. FAS stellen neue Anforderungen an die Fahrausbildung. Ihre Möglichkeiten und Grenzen müssen den Fahrern bekannt sein, damit FAS systemgerecht bestmöglich genutzt werden. Zusätzlich muss in der Ausbildung die erreichte Fahrkompetenz sowohl mit als auch ohne FAS zuverlässig beurteilt werden können.

In einem wissenschaftlichen Projekt der DFA in Zusammenarbeit mit der TU München und der Katholischen Universität Eichstätt-Ingolstadt wurde eine weltweite Literaturstudie erstellt. Darin sind aus über 200 Forschungsarbeiten das Sicherheitspotenzial von FAS, ihre Marktdurchdringung und bisherige Ergebnisse von Feldbeobachtungen zusammengefasst. Der heutige Sachstand „Fahrerassistenzsysteme in der praktischen Fahrausbildung“, der Kenntnisstand der Fahrlehrer und die Ausbildungserwartung durch Fahranfänger wurden in Befragungsstudien analysiert. 

FAS haben deutliches Potenzial zur Erhöhung der Verkehrssicherheit mit systembezogenen Wirkerwartungen von bis zu 20 Prozent Unfallvermeidung, vor allem bei ESC, Spurhalteassistent und autonomem Notbremsassistent. Die Marktdurchdringung von sicherheitsrelevanten FAS – ausgenommen ESC – wird aber selbst im Jahr 2020 voraussichtlich noch unter 10 Prozent liegen. Fahrzeug-Konfigurator-Studien ergaben, dass neben den Kriterien „Budget“ und „Verfügbarkeit der Fahrerassistenzsysteme“ vor allem „mangelnde Bekanntheit“ und „Unkenntnis der FAS-Sicherheitsrelevanz“ die noch geringe Kaufbereitschaft begründen.

Die nunmehr abgeschlossene Arbeit, die in der zweiten Jahreshälfte 2013 publiziert wird, gibt konkrete Handlungsempfehlungen, wie moderne FAS stärker in die Optimierung der Fahrausbildung integriert werden können. Damit werden wissenschaftlich gesicherte Entscheidungsgrundlagen auf diesem wichtigen Zukunftsfeld der Fahrausbildung zur Verfügung gestellt.

Klaus Langwieder

 

Zurück