Moderne Medien und Theorieprüfung: Ausbildungsqualität durch Anleitung

Artikel aus Newsletter Ausgabe 7, April 2010

Jugendliche von heute sind in einer multimedialen Welt aufgewachsen, die ihren Nutzern immer mehr Informationsaustausch und Unterhaltung bietet und gleichzeitig immer weniger Kompetenzen abverlangt: Eine seriöse Qualitätskontrolle ist dringend geboten.

Jugendliche sind den Umgang mit technischen Hilfsmitteln gewohnt. Sie können mit den modernen Geräten intuitiv umgehen und machen kaum die Erfahrung, dass sie sich ein gewisses Know-how mühsam aneignen bzw. erarbeiten müssen. Wird das aber heute von ihnen verlangt, verlieren sie schnell die Lust daran und wenden ihre Aufmerksamkeit leichter erreichbaren Zielen zu. Der Weg dahin ist meist nicht weit, denn dieselben Geräte, auf denen z. B. anspruchsvolle Lernsoftware läuft, bieten daneben meist vielfältige Spiel- und Unterhaltungsmöglichkeiten – nur einen Klick weit entfernt.

Die Leichtigkeit des Lernens 

Was zunächst in allgemeinen Bereichen stattgefunden hat, ist längst dabei, auch in spezialisierte Nischenmärkte vorzudringen: die vehemente Vermarktung von Tools, z. B. auf Computern, Mobiltelefonen und Spielkonsolen für alle Gebiete des Lebens. Der Fahrschulbereich ist da keine Ausnahme. Während anfangs mit Spritkosten- oder Bußgeldrechnern im Internet ein vergleichsweise harmloser Gratis-Service ohne Gewähr für Autofahrer angeboten wurde, geht die Tendenz heute zu konkreten Werbeversprechen für Fahrschüler, z. B. als kostenlose Vorbereitung auf die theoretische Fahrerlaubnisprüfung. Eine gewisse Beliebigkeit ist da vorprogrammiert. 

Der Weg des geringsten Widerstandes 

Die verlockenden Angebote zielen auf Fahrschüler, die mit möglichst wenig Aufwand die Prüfungsreife erwerben wollen. Oft treten die Anwendungen vordergründig als Gratisangebote auf, während die Betreiber im Hintergrund mit jedem Klick Werbetantiemen kassieren. Meist handelt es sich um die unkommentierte Abbildung der amtlichen Fragen. Pauken statt lernen ist die Devise, ohne die notwendige Verknüpfung des Prüfstoffs mit dem Unterricht! Der Anfangswiderstand ist auf jeden Fall geringer, die theoretische Grundlagenvermittlung fehlt! 

Den Nutzen moderner Medien erkennen 

Es geht nicht darum, die technische Entwicklung zu verteufeln. Das wäre unglaubwürdig und würde bei den jungen Leuten, die sich für das Lernen begeistern sollen, genau das Gegenteil erreichen! So viel ist klar: Der entscheidende Faktor ist der bewusste Umgang mit den Medien. Es gilt, moderne Technik sinnvoll einzusetzen, z. B. als Präsentationsmedien im Unterricht mit pädagogisch aufbereiteten und speziell für den Fahrschulunterricht konzipierten Programmen.

Das „Begleitete Lernen“ in der Fahrschule

Die Schülergruppe ist in Bezug auf Alter, Geschlecht, gesellschaftlichen Hintergrund und vorhandener Information über das zu lernende Thema nicht homogen. Wenn jetzt auch noch alle Teilnehmer ihren eigenen Theorie-Helfer einsetzen, droht die völlige Unübersichtlichkeit: Wie soll der Fahrlehrer erkennen, auf welchem Lernstand sich der jeweilige Schützling befindet? Kann er einer Applikation vertrauen, die dem Schüler suggeriert, er habe die Prüfung praktisch schon bestanden?

Hier werden Fahrlehrer zu verantwortlichen Begleitern: Sie müssen ihre Schüler an die Hand nehmen und den Rahmen vorgeben. Nur mit einem aufeinander abgestimmten Lehr- und Lernmittelsystem aus Vortragssystem, Lehrbuch und Übungs-CD sichern sie den Informationsfluss als gemeinsame Grundlage und können verantwortlich über die Prüfungsreife befinden.

Die Methode: Abwechslung mit System

Im sinnvollen Einsatz werden Theorieschüler nicht mit einem Programm allein gelassen: Statt sie nur dem Medium zu überlassen, muss das Lernen in ein systematisches, ganzheitliches Lernsystem eingebunden werden. Methodisch abwechslungsreicher und fundierter Qualitätsunterricht steht für eine nachhaltige Fahrschulausbildung, die sich auf das Verkehrsgeschehen positiv auswirkt. Um diesem Anspruch gerecht zu werden, bedarf es der professionellen Aufbereitung von Vorgaben des amtlichen Rahmenplans und der thematischen Sortierung des Prüfstoffs durch einen Fachverlag! – Nur so wird eine sinnvolle Vermittlung im Unterricht möglich. Parallel dazu kann der Schüler jeweils den Prüfstoff daheim im „Lernen nach Themen“ nachvollziehen bzw. abarbeiten, unterstützt von redaktionellen Kommentaren. Das intuitiv selbsterklärende Schülerprogramm auf DVD oder USB-Stick ist problemlos einsetzbar, die inhaltliche Korrektheit von einer Fachredaktion verbürgt. Intelligente Übungsstatistiken zeigen dem Fahrlehrer z.B. bei Vernetzung via Internet zeitnah die Stärken und Schwächen seiner Schüler.

Fazit: Mut zur Verantwortung 

Wer seine Aufgabe als Lehrer ernst nimmt, muss seinen Schülern eine ernsthafte Vorbereitung zumuten. Im Zweifel hilft nur der ruhige Hinweis auf den soliden Erfolg einer Qualitätsausbildung statt schneller Downloads und den damit verbundenen kurzfristigen Erfolgen. Die Verpflichtung zu einer nachhaltigen Erwachsenenbildung im Dienste der allgemeinen Verkehrssicherheit bedeutet, innerhalb des kurzen Zeitfensters einer Fahrausbildung Verantwortung zu übernehmen! Verantwortung für junge Fahranfänger, die größte Unfallrisikogruppe im Straßenverkehr.

DEGENER Verlag GmbH, Hannover

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