Motorisierte Mobilität auf zwei Rädern

Artikel aus Newsletter Ausgabe 7, April 2010

Bild: Rainer BrendickeRainer Brendicke

Motorrad- und Rollerfahren ist eine emotionale und erlebnisorientierte Art der Fortbewegung. Dennoch ist das motorisierte Zweirad längst auch Bestandteil des alltäglichen Verkehrsgeschehens. Ob im urbanen Individualverkehr oder für Pendler in strukturschwachen Regionen,      ganz besonders aber in den hoch verdichteten Verkehrsräumen der Metropolen dieser Welt ist das motorisierte Zweirad unverzichtbar, denn es steht als Lösung für eines der wichtigsten Themen der Zukunft: Mobilität! Motorisierte Mobilität auf zwei Rädern hat Vorteile gegenüber allen anderen Mobilitätskonzepten. Sie ist individuell, zeigt äußerste Effizienz im Verkehrs- und Parkraum und besticht durch hohe Wirtschaftlichkeit in Anschaffung und Unterhalt. Motorisierte Mobilität auf zwei Rädern ist volkswirtschaftliche Mikroökonomie pur.

Individuelle Mobilität bleibt unverzichtbar

Die heutige Gesellschaft fordert vom Bürger ein hohes Maß an Bereitschaft zur Mobilität. Eine funktionierende Verkehrsinfrastruktur ist von maßgeblicher Bedeutung für eine Volkswirtschaft, die auch im internationalen Vergleich bestehen will. Individuelle Mobilität ist daher nahezu so unverzichtbar wie die Arbeits- und Ausbildungsplätze selbst. Es geht schließlich um die flächendeckend gute Erreichbarkeit von Ausbildungs- und Arbeitsplätzen, von Universitäten und Schulen, aber auch immer mehr um kleinteilige Zustell-Logistik und serviceorientierten innerstädtischen Handel. Gerade hier, im mikroökonomischen Bereich der Wirtschaft, auf dem Level der Klein- und Kleinstunternehmen und unter dem Druck höchster Wirtschaftlichkeit, kann das Transportkonzept Motorroller in seinen vielen baulichen Ausprägungen das Geschäft deutlich beflügeln.

Großstadtmobilität auf zwei Rädern

Ressourcenschonende Herstellung, wenig Platzbedarf im ruhenden und fließenden Verkehr, geringer Verbrauch und gleichzeitig hohe Flexibilität machen das motorisierte Zweirad zu einer Art der Verkehrsteilnahme, die die Anforderungen unserer Gesellschaft in geradezu idealer Weise erfüllt. Und natürlich macht Großstadtmobilität auf zwei Rädern auch Spaß - insbesondere, wenn der Frühling naht. Denn wer sich zur Rush-Hour mit dem Auto durch die Stadt quälen muss, ist mehrfach gestraft. Erst steht man im Stau, dann ist kein Parkplatz zu finden, der Spritverbrauch im Stop-and-Go-Verkehr ist ernüchternd, und die Parkgebühren bringen das Fass zum Überlaufen.

Der Roller ist keine Modeerscheinung – sondern Mobilitätskonzept

Angesichts der voraussichtlich weiter steigenden Benzinpreise kann davon ausgegangen werden, dass die Zulassungszahlen sich positiv entwickeln. Der Trend zum motorisierten Zweirad, insbesondere zum Roller, ist keine vorübergehende Modeerscheinung – der Motorroller ist zur Alternative des Autos geworden, weil er Mobilitätspro bleme an der Basis löst, beim Verbraucher. Motorroller sind eine Alternative zum Zweitwagen. Und der Roller ist grün – nicht nur mit Elektroantrieb – eben weil er Ressourcensparer ist in Produktion, Anschaffung, Verbrauch, Emission, Parkraum und Verkehrsraum. Ein Leichtkraftrad oder -roller vor der Tür ist ein Konjunktur-Beschleuniger für Familien, Kleinunternehmer und Volkswirtschaften. Wie dringend kostengünstige Mobilität benötigt wird, zeigt sich in wirtschaftlich angespannten Zeiten. Mit dem Anziehen der Energiepreise und dem subjektiv unsicher erscheinenden Arbeitsmarkt als Wirkung der weltweiten Wirtschaftskrise steigt das Interesse an Leicht-, Kleinkrafträdern und -rollern an.

Chinas Wirtschaft pulsiert durch motorisierte Zweiräder

In vielen Volkswirtschaften der Erde, insbesondere im asiatischen Raum, aber auch im europäischen Mittelmeerraum haben sich motorisierte Zweiräder in der individuellen Personenbeförderung, in der Zustellungslogistik, aber auch schlicht als „moderne Packesel“ durchgesetzt. Für 1,2 Milliarden Chinesen ist der Motorroller längst zum günstigsten und effizientesten Volksbeschleuniger Nr. 1 geworden. Ohne das so einfache Mobilitätskonzept motorisiertes Zweirad wäre die größte Volkswirtschaft der Erde längst zum Stillstand verdammt.

E-Rider

Die Mobilität der Zukunft wird auch elektrisch sein, noch ist jedoch die Kapazität der Batteriesysteme ein Problem im Alltagsgebrauch. Elektromotorräder und Roller sind bei der Umsetzung gewichtsbedingt im Vorteil, nicht zuletzt durch kleinere Batteriesysteme, sodass die Fortschritte im zweirädrigen Segment rascher zu erwarten sind, gerade, wenn die Politik diese Entwicklungen stützt.

Die zukünftige Bedeutung der Elektro-Mobilität zeigt auch die Weltleitmesse für Motorräder und Roller, die INTERMOT Köln, 6. bis 10. Oktober 2010, wenn unter dem Titel „eMotion“ einer der Schwerpunkte bei innovativen Zukunftskonzepten liegen wird.

 

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